Dienstag, 25. September 2007

Santa Fe

Santa Fe ist ein kleines Bergdorf in der Provinz Veraguas. Von Panama Stadt ist es in etwa 4 Stunden Autofahrt zu erreichen. Da ich mich nur wiedermal an jemanden drangehängt hab, mußte ich mich auch mit der Abfahrtszeit arrangieren: 3 Uhr in der früh! So ist das halt, wenn man sich um 7 Uhr mit einem anderen Diplomanten treffen will und ne weite Anfahrt hat.

Aber es hat sich wirklich gelohnt. Pünktlich als wir auf die Straße nach Santa Fe abgebogen sind, ging die Sonne auf, so dass wir das herrliche Bergpanorama genießen konnten.



Das Klima dort ist etwas leichter zu ertragen, da es nicht so schwül ist. So war dann meine Tour zu einem der vielen Wasserfälle, die es in der näheren Umgebung von Santa Fe, über abenteuerliche Wege auch ganz angenehm zu bewältigen. Ich war hinterher trotzdem schweißgebadet aber ist mir trotzdem etwas leichter gefallen ;o)


An Attraktionen gibts in dem kleinen Dorf erstaunlich viel. Zum Beispiel kann man auf einem kleinen Markt landestypische Souvenirs erstehen. Und das zu deutlich moderateren Preisen als in der Stadt.


Und man kann eine Kaffeefabrik besichtigen. Die ist sehr klein, wobei ich da nicht wirklich viel vergleich habe ;o) Aber mit nur drei Angestellten... Jedenfalls haben wir (der Doktorant und ich) eine Privatführung durch die kleine Fabrik bekommen. Zwar alles auf spanisch aber wir haben uns dann gegenseitig die Teile übersetzt, die wir verstanden haben. Natürlich hat sich auch hier die Möglichkeit ergeben, ein paar Sachen für daheim zu besorgen. ;o)


War wirklich schön, mal wieder was anderes zu sehen. Allerdings wären wi wohl besser über Nacht geblieben. Weil 8 Stunden Autofahrt an einem Tag ist doch etwas viel. Zurück in Panama Stadt bin ich dann auch überglücklich unter die Dusche und dann ins Bett.

Montag, 17. September 2007

Neuer Spitzname

Eine neue Gruppe von Leuten schreit ja geradzu danach, dass man einen neuen Spitznamen verpasst bekommt. Bei mir ist das allerdings mehr zufällig passiert...
Beim Frisbeespielen mit den Kids war Orlando, der jüngste Sohn von Ilianas Cousine Xiomara, so eifrig dabei, dass er quasi jedesmal, wenn jemand anderes die Frisbee in der Hand hatte, darum gebettelt hat, dass man doch zu ihm wirft.
Bei mir war er dann einmal so aufgekratzt, dass er erstelle meines Names "Yucca, Yucca!" gebrüllt hat...
Das hier ist der "Übeltäter" Orlando mit einer selbstgefangenen Eidechse:

Und das ist eine der vielen, viele Yucca Arten.

Also ich find ja nicht, dass ich der sonderlich ähnlich sehe :oP

Dienstag, 11. September 2007

Lebenszeichen

Hab zwar nichts spannendes zu erzählen, wollte mich aber doch mal melden.
Vergangene Woche hab ich verhältnismäßig viel gearbeitet. So lagsam packt mich nämlich auch etwas die Sorge, dass ich meinen Kram nicht geschafft bekomme bis Ende Oktober.
Das liegt zum Teil daran, dass ich meinen tollen Arbeitsplan quasi ständig verändern muss. Das liegt zum Teil leider an Dingen, die ich nicht beeinflussen kann. Zum Beispiel dass es hier keine Waagen für meinen Boden gibt oder der Trockenofen nicht funktioniert. Aber diese Dinge kann ich nicht ändern und sollte mich deshalb nicht drüber aufregen. Ist ja auch gut, dass ich mal lerne, etwas flexibler zu sein und Alternativen zu finden ;o)
Wünsch euch noch eine gute Woche!!

Dienstag, 4. September 2007

Barro Colorado Island

Am Montag konnte ich mich wiedermal Norbert anschließen und einen Punkt auf meiner Panama-Wunschliste abhaken: Barro Colorado Island.Das ist eine Insel im Gatun-See, der dadurch entstanden ist, dass für den Kanalbau ein Fluss gestaut wurde. Jetzt ragen also nur noch die Erhöhtenstellen der Landschaft aus dem Wasser raus. Diese Insel ist Naturschutzdenkmal und komplett bedeckt mit "echtem", also keinem Sekundär Regenwald. Das Smithonian hat da eine Forschungsstation eingerichtet und die komplette Insel quasi vompanamenischen Staat gepachtet. Normalerweise muss man sich etwa ein halbes Jahr vorher für eine der geführten Touren über die Insel anmelden und etwa 70 Dollar für den Trip bezahlen. Als Smithonian Visitor zeigt man einfach seinen Ausweis vor und kann einfach so auf die Insel. Ohne Führer, Gruppenanschluss oder Voranmeldung. Muss ja auch mal Vorteile haben ;o)Bei den zwei Touren, die ich über die Insel gemacht hab (eine vorm Mittag, eine danach ;o) ), hab ich wieder jede Menge Regenwald, Vögel, Insekten und auch wieder Affen beobachten können. Ich kann meiner Liste sogar eine zweite Art affen hinzufügen. Neben den schon bekannten Brüllaffen, hab ich jetzt auch noch weiss-kopf Affen gesehen. Auch wenn es nicht das erste mal war, fand ichstrotzdem wieder super, die beiden Gruppen von Affen über meinen Kopf hinweg wandern zu sehen und zu hören.

Hier nun das Video von den Affen :o)
http://www.youtube.com/watch?v=SKix_thUUBs

Geburtstag

Zunächst mal möchte ich mich für die lieben Mails bedanken, die ich bekommen hab. Hab mich sehr darüber gefreut und es ist schön zu sehen, dass ich noch nicht vergessen bin ;o)
Eine kleine Feier hats dann auch gegeben. In Sardinilla hab ich am Freitag mit Norbert, der am 29. Geburstag hatte, für die Doktoranten und die Montezas ein "deutsches" Abendessen gekocht. Norbert hat Hackbraten mit Spätzle und einer feinen Champignon-Sahne-Soße gezaubert und ich noch ein Kartoffelgratin beigesteuert. Es ist alles ratzeputz aufgegessen worden. Was wohl aber eher an den Deutschen und Schweizern lag, die dankbar für die Abwechslung von Huhn mit Reis waren. Im Anschluss hatten wir einen ruhigen, gemütlichen Abend mit einer Runde Uno nach der anderen. Was mich wirklich überrascht hat war, dass ich sogar Geschneke bekommen habe.Von den Montezas hab ich Klamotten geschenk bekommen. Nicht nur, dass sie sich die Mühe gemacht haben, was zu besorgen und auch das Geld auszugeben, die Sachen passen auch noch und sind sogar cool. Von den Doktoranten hab ich eine eigene Hängematte bekommen! Superlieb und Spitzengeschenk! Die hängt jetzt schon vorm ANAM-Haus, alsoda wo ich schlafe, und ein bissl drin liegen konnte ich auch schon. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wo ich die zu Hause hinhänge.

Montag, 3. September 2007

Leichtathletik Weltmeisterschaften in Osaka

Als ich am Donnerstag zu den Montezas zum Frühstück kam, saßen sie vor dem Fernseher. Weitsprung Finale. Erst hab ich garnicht begriffen, warum das denn so spannend ist, dass José sogar später zur Arbeit ist. Bis der panamesische Athlet ins Bild kam, der zu der Zeit Führender war. Da kommt nicht nur der Nationalstolz bei den Panamesen hoch, da derAthlet auch noch aus der Region Colón kommt, also wo wir sind, kommt auch noch eine ordentliche Packung Regionalpatriotismus dazu. Im letzten Versuch hat dann der bis dahin drittplatzierte Italiener, die Weite des Panamesen um einen Zentimeter verbessert. Als allerletzer Springer im letzten Versuch mußte der Panamese also nachlegen.Daumendrückend und anfeuernd saßen Montezas auf dem Sofa und ich nebendran. Mit einem riesen Satz hat der Panamese dann auch gewonnen, 8,57 Meter. Neue persönliche Bestleistung, neuer Rekord und erste Medallie für Panama bei Weltmeisterschaften.Am lustigsten fand ich dann noch, dass die Reporter keine 20 Sekunden gebraucht haben, um die Mutter des Athleten ans Telefon zu kriegen, bei der daheim natürlich schon die riesen Siegesfeier stattfand.

San Lorenzo Protected Area, Fort San Lorenzo, Gatun Locks

Das war so ein unglaublich schöner Tag, dass es mir wirklich schwer fällt, meine Erlebnisse dieses Tages in Blog-Kürze wiederzugeben. Zusammen mit Norbert und seiner Freundin Alida (Kanadische Studentin aus Mexiko) bin ich in einem vom STRI gemieteten Auto in den Park von San Lorenzo gefahren. Von Panama aus geht es immer in Richtung Colón und die Karibik Küste. Diese Strecke ist eine derHauptverkehrsachsen in Panama, man kann sich also vortsellen, was da an Verkehr los ist. Kurz vor Colón geht es dann ab in Richtung Gatun Schleuse. Das ist eine der drei Schleusen des Panama Kanals. Um nach San Lorenzo zu kommen, muß man quasi durch den Kanal. Man fährt vor den geschlossenen Schleusentouren des dritten Schleusenabschnittes her. Natürlich geht das nur, wenn gerade kein Schiff in dem Abschnitt der Schleuse ist. Wenn man die Anlagen der Schleuse dann hinter sich gelassen hat, ist die Straße ziemlich abrupt gesäumt von Regenwald undSchilder weisen daraufhin, dass man sich in einem geschützeten Gebiet befindet. Auf einem Vogelbeobachtungspfad haben wir uns dann in den Regenwald "geschlagen".



















Vögel gab es leider keine zu sehen, allerdings jede Menge anderes Getier. Vorallem Spinnen, was ich ja nicht so prikelnd finde. ;o)Auf diesem Pfad kann man mal einen Eindruck davon bekommen, was Regenwald eigentlich ist. Natürlich waren wir auf einem befestigten Weg und natürlich nicht tief drin, aber dass die Plantage so rein garnichts mit "echtem" Regenwald zu tun hat, wurde mir ziemlich schnell klar.In der Ferne konnte man die Rufe der Brüllaffen hören und das in Kombination mit der vegetation die einen umgibt hat schon Gänsehautfaktor. Jedenfalls bei mir ;o)Die Weiterfahrt haben wir dann mit gedrosseltem Tempo fortgesetzt und meine beiden Begleiter hingen aus den Fenstern des Autos, immer den Blick nach oben. Ich fing schon an mich zu wundern, als Norbert eine Grupüpe von Tucanen in einem der Bäume entdeckte. Mit Fernglas und Kamera "bewaffnet" haben wirdie großen Vögel dann eine Weile beobachtet. Wieder im Auto hatte es mich dann auch gepackt und ich hing auch halb aus meinem Fenster. Natürlich hab ich nicht die Übung, wie meine beiden Begleiter, so dass ich den Brüllaffen sicherlich übersehen hätte. Der hing müde in der Mittagssonne über einem Astund lies sich garnicht weiter von uns stören.

Ich war und bin immernoch so begeistert davon, freilebende Affen gesehen zu haben. Man muß sich wirklich immer wieder vor Augen halten, dass das kein Zoo ist, sondern die natürliche Umgebung und Lebensraum dieser Tiere. Wir hatten das Glück, noch zwei weitereGruppen Brüllaffen an dem Tag beobachten zu können. Bei der einen, die sich in einem Baum oberhalb der Straße über die Früchte her gemacht hatte, war sogar ein ganz junges Tier dabei. Ihr könnt euch denken, ich war hin und weg.Nachdem wir in einem kleinen Ort des Parks zu Mittag gegessen hatten (Huhn, Reis und BOHNEN, wie konnte ich die Bohnen vergessen!?) und Arbeitsmaterial von Alida abgeliefert hatten, haben wir auf der Rückfahrt sogar noch ein Faultier entdeckt. Alle drei spannenden Tierarten des Parks in nur wenigen Stunden. Glück muß man haben!Auf der Fahrt zum Fort San Lorenzo kamen wir wieder an der Gatun Locks vorbei. Ich habe solange rumgebettelt, bis meine Begleiter ein Einsehen hatten und einen Stopp für die Besucherplattform der Schleuse einlegten. Zum Glück mußte ich nicht lange betteln. ;o) Ziemlich beeindruckend wie da gigantische Kontainerschiffe langsam an einem vorbei in die Karibik bzw den Gatun See (also Richtung Pazifik) verschleust werden. Und vor bzw inter der Schleuse kann man noch weitere Schiffe sehen, die darauf warten, selbst in die Schleuse einfahren zu können. Jede Menge Fotomotive!
Am Fort San Lorenzo haben war dann mal "klassisches" Sight seeing angesagt. Das Fort ist im 17. Jahrhundert zur Abwehr der Piraten erbaut worden. Ich find ees ziemlich erstaunlich, wie wenig Touristen man in Panama trifft. An der Gatun Shcleuse waren zwar noch sechs, sieben andere Leute, aber am Fort waren wir die einzigen.Allerdings hat es auch echt was für sich. Besonders, wenn zu dem Fort noch eine kleine Bucht gehört. Da wir vorsorglich Badesachen mitgenommen hatten, stand also meinem ersten Bad in der Karibik nichts mehr im Weg. Das Wasser der Bucht war nicht sonderlich tief, weswegen es angenehm warm war und. Das rauschen der Wellen am Strand, die Pelikane und wir. Es war traumhaft!