Montag, 29. Oktober 2007

Die letzen Tage

Mittlerweile hab ich Sardinilla hinter mir gelassen. In der letzten Woche hab ich die letze Probennahme mit Hilfe von Xiomara superschnell erledigt. An einigen Bäumen mußte ich noch eine Installation zum Stammabflusssammeln installieren. War ne nette Abwechslung, da ich dafür etwas basteln musste.
Für einen der anderen Doktoranten in Mainz sollte ich noch Termitennester mitbringen. Ich hab vielleicht einen Schiss gehabt, dass die Viecher mich beißen oder grausigeres mit mir anstellen. Ist aber gutgegangen und die Proben sind genauso gut verpackt, wie alle anderen, die ich mit nach Mainz bringen soll.
Irgendwie hat sich mein Gepäck, dass ich hergebracht hab, quasi verdoppelt. Wie ich das jetzt in die gleiche Anzahl von Taschen, nämlich genau ein großer Rucksack, bekomme, ist mir noch nicht ganz so klar. Zum Glück, gibts ja das zweite Gepächstück, dass man mitnehmen darf ;o)
Die beiden letzten Nächte in Panama verbringe ich in meinem "Stammhostal". Die Leute hier kennen mich mittlerweile und es ist richtig familiär. Mittwoch morgen gehts dann mit dem Taxi zum Flughafen. Den Taxifahrer kenne ich auch mittlerweile und er grüßt mich jedes mal wie eine alte Bekannte, wenn ich ihn wegen einer Fahrt anrufe. Stammkundschaft eben ;o)
Und dann sinds nur noch 14 Stunden und ich bin auch schon wieder daheim.
Aber jetzt gehts erstmal noch Geschenke-shoppen in die Mall. Das zweite Gepäckstück muss sich ja auch lohnen! ;o)

San Blas

Bevor es in den großen Endspurt für meinen Panama-Aufenthalt geht, habe ich mir noch ein paar Tage Karibik-Urlaub gegönnt. Die weißen Strände und die Korallenriffe sind nämlich nur eine knappe Stunde Flug von Panama Stadt entfernt. Begleitet wurde ich von Mirco, dem Insektenspezi im Sardinilla-Team.
Unser Hotel lag auf einer kleinen Insel vor der Kuna Communidad "Playon Chico". Die Provinz nennt sich "Kuna Yala" und wird von den Kuna Indianern selbstverwaltet. Die Inselgruppe, die sich die ganze Küste entlangzieht, nennt sich San Blas. Die Indianer haben für den Tourismus in ihrer Region 50 Regeln aufgestellt. Das Verhindert zum einen, dass dort größere Hotelkomplexe gebaut werden und zum anderen sind darunter auch Verhaltensregeln für Touristen. Wobei es ja fast selbstverständlich ist, dass man fragt, bevor man ein Foto von jemandem macht.
Die Kuna Frauen sind nämlich mehr als ein Foto wert. Fast alle tragen traditionelle und sehr bunte Kleidung, zu der die Molas gehören und der Perlenschmuck. Molas sind Stickeiarbeiten, die von den Kuna Frauen selbst angefertigt werden. Von geometrischen Formen über Blumen und Tiere ist fast alles dabei. Eben was der Trägerin selbst gefällt. Der Perlenschmuck besteht aus kleinen Kunstperlen, ebenfalls mit geometrischen Formen, der an Unterarmen und Waden getragen wird. Wenn man außerhalb der Kuna Provinz ein Foto von einer Kuna machen möchte,
wird man dafür einen Dollar zahlen müssen. Find ich lustig, weil so hält man sich die lästigen (und geizigen) Touristen auch vom Hals ;o)
Mit einem sehr kleinen Flugzeug mit Platz für gerademal 20 Personen gings am 18. Oktober für drei Nächte vom nationalen Flughafen in Panama Stadt nach Playon Chico. Der Flughafen dort ist eigentlich nicht mehr als eine asphaltierte Bahn mit Wendemöglichkeit für die Flugzeuge.
Quasi direkt nebendran ist der Bootsanlegesteg von dem aus wir ein kleines Boot zu "unserer" Insel bestiegen. Das Hotel Yandub liegt auf einer ganz kleinen Insel und hat gerademal fünf kleinere Hütten und eine größere für die Mahlzeiten.


Unsere Canaña liegt auf Pfälen direkt über dem Wasser, so dass wir einen kleinen Steg zu unserem Zimmer überqueren mußten. Ihr glaubt ja nicht, wie gut man bei Meeresrauschen einschlafen kann.


So ein richtiger Faulenzurlaub war das wirklich nicht. Jeden der drei Vormittage gings auf eine andere Insel zum schnorcheln. Nachmittags unternahmen wir Ausflüge aufs Festland und in die Kuna-Gemeinde. Immer begleitet von einem Kuna Indianer, der nicht nur fast jeden Fisch kennt und uns darauf hinwies, sondern auch sämtliche Vögel und andere Tiere auf dem Festland kennt. Das Essen muss ich nochmal gesondert erwähnen. Es gab zweimal täglich Meeresfrüchte und ich hab tatsächlich zum ersten mal Languste gegessen. Alles superfrisch, wortwörtlich aus dem Fischerboot in die Pfanne. Muy rico!


Montag, 8. Oktober 2007

Lebenszeichen II

Seit drei Stunden sitz ich jetzt hier und mir fällt nichts spannendes ein, was ich schreiben könnte. Das liegt einzig und allein daran, dass in den letzten zwei Wochen einfach nichts spannendes passiert ist.
Ich bin hauptsächlich zum Arbeiten hier und das ist genau das, was ich in den letzten zwei Wochen getan hab. Mit meinen Bodenproben bin ich durch. Alle genommen, getrocknet, ausgewogen und gut. Die Ergebnisse seh ich noch etwas skeptisch, aber das sind Dinge, um die ich mich erst wieder in Mainz sorgen werde ;o)
Es ist lustig, aber ich habe angefangen, die Laubproben, die ich gesammelt habe, für den Rücktransport vorzubereiten. Das Wochenende fängt ja auch schon Mittwochs an, also kann ich auch drei Wochen vor Abflug anfangen, zusammenzupacken ;o)
San Blas, also mein Karibikausflug, steht noch, allerdings weiß ich nicht, wann wir endlich fahren. Es hängt etwas an Mirco, dem Insektensammler unter den Doktoranten hier. Diese Woche wirds wohl nichts, aber nächste Woche ist etwas fester ins Auge gefasst. Ich muß den Rest von mir auch endlich in die Sonne halten. Bisher sind nur mein Gesicht, Schultern und Arme ordentlich braun und die Haare auch gut ausgeblichen. Hoffentlich werd ich am Flughafen noch erkannt ;o)
So ein bissl stressig wirds die nächsten Tage wohl doch noch werden. Ich hab natürlich eine Teil der Arbeiten wieder vor mir hergeschoben. Aber immernoch besser als Langeweile. ;o)

Soweit, jetzt einfach mal Fotos der wunderschönen Schmetterlinge, die es hier gibt. Und manche von den Dingern sind riesig... die Raupen übrigens auch.



Dienstag, 25. September 2007

Santa Fe

Santa Fe ist ein kleines Bergdorf in der Provinz Veraguas. Von Panama Stadt ist es in etwa 4 Stunden Autofahrt zu erreichen. Da ich mich nur wiedermal an jemanden drangehängt hab, mußte ich mich auch mit der Abfahrtszeit arrangieren: 3 Uhr in der früh! So ist das halt, wenn man sich um 7 Uhr mit einem anderen Diplomanten treffen will und ne weite Anfahrt hat.

Aber es hat sich wirklich gelohnt. Pünktlich als wir auf die Straße nach Santa Fe abgebogen sind, ging die Sonne auf, so dass wir das herrliche Bergpanorama genießen konnten.



Das Klima dort ist etwas leichter zu ertragen, da es nicht so schwül ist. So war dann meine Tour zu einem der vielen Wasserfälle, die es in der näheren Umgebung von Santa Fe, über abenteuerliche Wege auch ganz angenehm zu bewältigen. Ich war hinterher trotzdem schweißgebadet aber ist mir trotzdem etwas leichter gefallen ;o)


An Attraktionen gibts in dem kleinen Dorf erstaunlich viel. Zum Beispiel kann man auf einem kleinen Markt landestypische Souvenirs erstehen. Und das zu deutlich moderateren Preisen als in der Stadt.


Und man kann eine Kaffeefabrik besichtigen. Die ist sehr klein, wobei ich da nicht wirklich viel vergleich habe ;o) Aber mit nur drei Angestellten... Jedenfalls haben wir (der Doktorant und ich) eine Privatführung durch die kleine Fabrik bekommen. Zwar alles auf spanisch aber wir haben uns dann gegenseitig die Teile übersetzt, die wir verstanden haben. Natürlich hat sich auch hier die Möglichkeit ergeben, ein paar Sachen für daheim zu besorgen. ;o)


War wirklich schön, mal wieder was anderes zu sehen. Allerdings wären wi wohl besser über Nacht geblieben. Weil 8 Stunden Autofahrt an einem Tag ist doch etwas viel. Zurück in Panama Stadt bin ich dann auch überglücklich unter die Dusche und dann ins Bett.

Montag, 17. September 2007

Neuer Spitzname

Eine neue Gruppe von Leuten schreit ja geradzu danach, dass man einen neuen Spitznamen verpasst bekommt. Bei mir ist das allerdings mehr zufällig passiert...
Beim Frisbeespielen mit den Kids war Orlando, der jüngste Sohn von Ilianas Cousine Xiomara, so eifrig dabei, dass er quasi jedesmal, wenn jemand anderes die Frisbee in der Hand hatte, darum gebettelt hat, dass man doch zu ihm wirft.
Bei mir war er dann einmal so aufgekratzt, dass er erstelle meines Names "Yucca, Yucca!" gebrüllt hat...
Das hier ist der "Übeltäter" Orlando mit einer selbstgefangenen Eidechse:

Und das ist eine der vielen, viele Yucca Arten.

Also ich find ja nicht, dass ich der sonderlich ähnlich sehe :oP

Dienstag, 11. September 2007

Lebenszeichen

Hab zwar nichts spannendes zu erzählen, wollte mich aber doch mal melden.
Vergangene Woche hab ich verhältnismäßig viel gearbeitet. So lagsam packt mich nämlich auch etwas die Sorge, dass ich meinen Kram nicht geschafft bekomme bis Ende Oktober.
Das liegt zum Teil daran, dass ich meinen tollen Arbeitsplan quasi ständig verändern muss. Das liegt zum Teil leider an Dingen, die ich nicht beeinflussen kann. Zum Beispiel dass es hier keine Waagen für meinen Boden gibt oder der Trockenofen nicht funktioniert. Aber diese Dinge kann ich nicht ändern und sollte mich deshalb nicht drüber aufregen. Ist ja auch gut, dass ich mal lerne, etwas flexibler zu sein und Alternativen zu finden ;o)
Wünsch euch noch eine gute Woche!!

Dienstag, 4. September 2007

Barro Colorado Island

Am Montag konnte ich mich wiedermal Norbert anschließen und einen Punkt auf meiner Panama-Wunschliste abhaken: Barro Colorado Island.Das ist eine Insel im Gatun-See, der dadurch entstanden ist, dass für den Kanalbau ein Fluss gestaut wurde. Jetzt ragen also nur noch die Erhöhtenstellen der Landschaft aus dem Wasser raus. Diese Insel ist Naturschutzdenkmal und komplett bedeckt mit "echtem", also keinem Sekundär Regenwald. Das Smithonian hat da eine Forschungsstation eingerichtet und die komplette Insel quasi vompanamenischen Staat gepachtet. Normalerweise muss man sich etwa ein halbes Jahr vorher für eine der geführten Touren über die Insel anmelden und etwa 70 Dollar für den Trip bezahlen. Als Smithonian Visitor zeigt man einfach seinen Ausweis vor und kann einfach so auf die Insel. Ohne Führer, Gruppenanschluss oder Voranmeldung. Muss ja auch mal Vorteile haben ;o)Bei den zwei Touren, die ich über die Insel gemacht hab (eine vorm Mittag, eine danach ;o) ), hab ich wieder jede Menge Regenwald, Vögel, Insekten und auch wieder Affen beobachten können. Ich kann meiner Liste sogar eine zweite Art affen hinzufügen. Neben den schon bekannten Brüllaffen, hab ich jetzt auch noch weiss-kopf Affen gesehen. Auch wenn es nicht das erste mal war, fand ichstrotzdem wieder super, die beiden Gruppen von Affen über meinen Kopf hinweg wandern zu sehen und zu hören.

Hier nun das Video von den Affen :o)
http://www.youtube.com/watch?v=SKix_thUUBs

Geburtstag

Zunächst mal möchte ich mich für die lieben Mails bedanken, die ich bekommen hab. Hab mich sehr darüber gefreut und es ist schön zu sehen, dass ich noch nicht vergessen bin ;o)
Eine kleine Feier hats dann auch gegeben. In Sardinilla hab ich am Freitag mit Norbert, der am 29. Geburstag hatte, für die Doktoranten und die Montezas ein "deutsches" Abendessen gekocht. Norbert hat Hackbraten mit Spätzle und einer feinen Champignon-Sahne-Soße gezaubert und ich noch ein Kartoffelgratin beigesteuert. Es ist alles ratzeputz aufgegessen worden. Was wohl aber eher an den Deutschen und Schweizern lag, die dankbar für die Abwechslung von Huhn mit Reis waren. Im Anschluss hatten wir einen ruhigen, gemütlichen Abend mit einer Runde Uno nach der anderen. Was mich wirklich überrascht hat war, dass ich sogar Geschneke bekommen habe.Von den Montezas hab ich Klamotten geschenk bekommen. Nicht nur, dass sie sich die Mühe gemacht haben, was zu besorgen und auch das Geld auszugeben, die Sachen passen auch noch und sind sogar cool. Von den Doktoranten hab ich eine eigene Hängematte bekommen! Superlieb und Spitzengeschenk! Die hängt jetzt schon vorm ANAM-Haus, alsoda wo ich schlafe, und ein bissl drin liegen konnte ich auch schon. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wo ich die zu Hause hinhänge.

Montag, 3. September 2007

Leichtathletik Weltmeisterschaften in Osaka

Als ich am Donnerstag zu den Montezas zum Frühstück kam, saßen sie vor dem Fernseher. Weitsprung Finale. Erst hab ich garnicht begriffen, warum das denn so spannend ist, dass José sogar später zur Arbeit ist. Bis der panamesische Athlet ins Bild kam, der zu der Zeit Führender war. Da kommt nicht nur der Nationalstolz bei den Panamesen hoch, da derAthlet auch noch aus der Region Colón kommt, also wo wir sind, kommt auch noch eine ordentliche Packung Regionalpatriotismus dazu. Im letzten Versuch hat dann der bis dahin drittplatzierte Italiener, die Weite des Panamesen um einen Zentimeter verbessert. Als allerletzer Springer im letzten Versuch mußte der Panamese also nachlegen.Daumendrückend und anfeuernd saßen Montezas auf dem Sofa und ich nebendran. Mit einem riesen Satz hat der Panamese dann auch gewonnen, 8,57 Meter. Neue persönliche Bestleistung, neuer Rekord und erste Medallie für Panama bei Weltmeisterschaften.Am lustigsten fand ich dann noch, dass die Reporter keine 20 Sekunden gebraucht haben, um die Mutter des Athleten ans Telefon zu kriegen, bei der daheim natürlich schon die riesen Siegesfeier stattfand.

San Lorenzo Protected Area, Fort San Lorenzo, Gatun Locks

Das war so ein unglaublich schöner Tag, dass es mir wirklich schwer fällt, meine Erlebnisse dieses Tages in Blog-Kürze wiederzugeben. Zusammen mit Norbert und seiner Freundin Alida (Kanadische Studentin aus Mexiko) bin ich in einem vom STRI gemieteten Auto in den Park von San Lorenzo gefahren. Von Panama aus geht es immer in Richtung Colón und die Karibik Küste. Diese Strecke ist eine derHauptverkehrsachsen in Panama, man kann sich also vortsellen, was da an Verkehr los ist. Kurz vor Colón geht es dann ab in Richtung Gatun Schleuse. Das ist eine der drei Schleusen des Panama Kanals. Um nach San Lorenzo zu kommen, muß man quasi durch den Kanal. Man fährt vor den geschlossenen Schleusentouren des dritten Schleusenabschnittes her. Natürlich geht das nur, wenn gerade kein Schiff in dem Abschnitt der Schleuse ist. Wenn man die Anlagen der Schleuse dann hinter sich gelassen hat, ist die Straße ziemlich abrupt gesäumt von Regenwald undSchilder weisen daraufhin, dass man sich in einem geschützeten Gebiet befindet. Auf einem Vogelbeobachtungspfad haben wir uns dann in den Regenwald "geschlagen".



















Vögel gab es leider keine zu sehen, allerdings jede Menge anderes Getier. Vorallem Spinnen, was ich ja nicht so prikelnd finde. ;o)Auf diesem Pfad kann man mal einen Eindruck davon bekommen, was Regenwald eigentlich ist. Natürlich waren wir auf einem befestigten Weg und natürlich nicht tief drin, aber dass die Plantage so rein garnichts mit "echtem" Regenwald zu tun hat, wurde mir ziemlich schnell klar.In der Ferne konnte man die Rufe der Brüllaffen hören und das in Kombination mit der vegetation die einen umgibt hat schon Gänsehautfaktor. Jedenfalls bei mir ;o)Die Weiterfahrt haben wir dann mit gedrosseltem Tempo fortgesetzt und meine beiden Begleiter hingen aus den Fenstern des Autos, immer den Blick nach oben. Ich fing schon an mich zu wundern, als Norbert eine Grupüpe von Tucanen in einem der Bäume entdeckte. Mit Fernglas und Kamera "bewaffnet" haben wirdie großen Vögel dann eine Weile beobachtet. Wieder im Auto hatte es mich dann auch gepackt und ich hing auch halb aus meinem Fenster. Natürlich hab ich nicht die Übung, wie meine beiden Begleiter, so dass ich den Brüllaffen sicherlich übersehen hätte. Der hing müde in der Mittagssonne über einem Astund lies sich garnicht weiter von uns stören.

Ich war und bin immernoch so begeistert davon, freilebende Affen gesehen zu haben. Man muß sich wirklich immer wieder vor Augen halten, dass das kein Zoo ist, sondern die natürliche Umgebung und Lebensraum dieser Tiere. Wir hatten das Glück, noch zwei weitereGruppen Brüllaffen an dem Tag beobachten zu können. Bei der einen, die sich in einem Baum oberhalb der Straße über die Früchte her gemacht hatte, war sogar ein ganz junges Tier dabei. Ihr könnt euch denken, ich war hin und weg.Nachdem wir in einem kleinen Ort des Parks zu Mittag gegessen hatten (Huhn, Reis und BOHNEN, wie konnte ich die Bohnen vergessen!?) und Arbeitsmaterial von Alida abgeliefert hatten, haben wir auf der Rückfahrt sogar noch ein Faultier entdeckt. Alle drei spannenden Tierarten des Parks in nur wenigen Stunden. Glück muß man haben!Auf der Fahrt zum Fort San Lorenzo kamen wir wieder an der Gatun Locks vorbei. Ich habe solange rumgebettelt, bis meine Begleiter ein Einsehen hatten und einen Stopp für die Besucherplattform der Schleuse einlegten. Zum Glück mußte ich nicht lange betteln. ;o) Ziemlich beeindruckend wie da gigantische Kontainerschiffe langsam an einem vorbei in die Karibik bzw den Gatun See (also Richtung Pazifik) verschleust werden. Und vor bzw inter der Schleuse kann man noch weitere Schiffe sehen, die darauf warten, selbst in die Schleuse einfahren zu können. Jede Menge Fotomotive!
Am Fort San Lorenzo haben war dann mal "klassisches" Sight seeing angesagt. Das Fort ist im 17. Jahrhundert zur Abwehr der Piraten erbaut worden. Ich find ees ziemlich erstaunlich, wie wenig Touristen man in Panama trifft. An der Gatun Shcleuse waren zwar noch sechs, sieben andere Leute, aber am Fort waren wir die einzigen.Allerdings hat es auch echt was für sich. Besonders, wenn zu dem Fort noch eine kleine Bucht gehört. Da wir vorsorglich Badesachen mitgenommen hatten, stand also meinem ersten Bad in der Karibik nichts mehr im Weg. Das Wasser der Bucht war nicht sonderlich tief, weswegen es angenehm warm war und. Das rauschen der Wellen am Strand, die Pelikane und wir. Es war traumhaft!

Montag, 27. August 2007

Panamenische Küche

In Ermangelung anderer spannender Dinge über die ich schreiben könnte, schreib ich heute einfach mal über was ganz essentielles: ESSEN.
Nach fast vier Wochen hier hab ich mittlerweile einen ganz guten Eindruck davon, was man hier so isst.Wenn ich im Feld, also in Sardinilla, bin, können wir alle drei Mahlzeiten des Tages bei den Monteszas bekommen. Ist echt keine Selbstverständlichkeit und ich find einfach gut, mir nicht noch Gedanken um Einkaufen und Kochen machen zu müssen. Das essen ist wirklich gut und auch fast immer genug. Nur etwas eintönig. Es gibt eingentlich immer Huhn mit Reis. Zwar schon in Variationen, aber eben immer Huhn mit Reis und das zweimal am Tag. Das Frühstück ist dann wirklich eine Ausnahme. Da ich allerdings keine fritierten Sachen früh am Morgen mag und eigentlich Bananen und auch Kochbananen nicht viel abgewinnen kann, halte ich mich lieber an Rührei und Toast oder Cornflakes. Da ist es doch hin und wieder ganz schön in der Stadt mal was anderes essen zu können. Allerdings hab ich auch schon festgestellt, dass man hier anscheinend keine Tiefkühlpizza kaufen kann. Tiefkühllasagne dann doch, allerdings ist die so teuer, dass ich für das Geld auch gut hätte essen gehen können. Wieder was gelernt ;o)
Letzte Woche hab ich mir einen Nachmittag in der Allbrook Mall, einem großen Shopping Center, verbracht um mal auf andere Gedanken zu kommen. Abgesehen davon, dass man da ganz herrlich einkaufen gehen kann: Ich sag nur Jeans für 4 Dollar und Shirts für 2, Essen gehen kann man da auch. Sehr amerikanisch, die ganzen Restaurants in einem Kreis angeordnet und in der Mitte Tische und Stühle (son bissl wie im Ruhr Park in Bochum, nur größer ;o) ). Ist schon komisch wie sehr man Pommes vermissen kann.
Aber man kann auch sehr gut panamenisch essen gehen. Auf der Tour in Casco Viejo war ich unter anderem auch im Fischmarkt.
Das war wirklich mal ein Erlebnis, allerdings sollte man nicht allzu zartbeseitet sein. Oberhalb des Marktes, der eine Art Markthalle mit Ständen ist, gibts ein kleines Restaurant. Für panamenische Verhältnisse war es wohl schon fast teuer, 8 Dollar für ein essen zu bezahlen aber es war echt superlecker.



Was mich überrascht und auch etwas enttäuscht hat ist, dass es hier relativ wenig exotische Früchte gibt. Mal abgesehen von Kochbanane hab ich bisher nur Mamon Chinos kennengelernt. Die sind sehr wie unsere Lychees, wahrscheinlich sind sie auch wie unsere Lychees. Nur eben etwas anders ;o)

Montag, 20. August 2007

Panama Stadt




Es spielt sich langsam alles ein. Von Alltag würd ich noch nicht sprechen, da es noch lange nicht selbstverständlich für mich ist, mich hier in Panama zurechtzufinden. Allerdings krieg ich so langsam eine Art Rhythmus rein. Mein "Wochenende" wird wohl immer von Sonntag bis Dienstag sein. Also Sonntags Abends nach Panama Stadt und im Laufe des Dienstags wieder zurück. In der Zeit hat das STRI geöffnet und ich kann meine Arbeiten erledigen und die meisten Geschäfte auch ;o) Wobei es bei den Malls (große Einkaufszentren am Stadtrand) oder den großen Supermärkten eh egal ist, wann man da hin geht, da sie jeden Tag der Woche geöffnet haben. An einem meiner "Wochenenden" war Norbert, Doktorant aus Göttingen, so nett, mich auf eine kleine Stadttour mitzunehmen. Wir haben hauptsächlich einen der alten Stadtteile besucht, Casco Viejo.


Der Stadtteil hat jede Menge alte Kirchen und schicke Plätze zu bieten. Die planmäßige Anlage und der Colonialstil der Spanier machen es echt zum Erlebnis. Hat fast etwas europäischen Flair. Aber eben nur fast ;o) Im Prinzip ist alles da: die Hotels und Hostels, die Sehenswürdigkeiten und die Sovenirshops. Das einzige, was fehlt, sind die Touristen. Dass wirklich so wenige Touristen herkommen, merkt man auch daran, wie die Panamesen auf Weiße reagieren. Auf dem Dorf (Sardinilla) gehts noch, weil die Einheimischen wissen, dass die "White heads" zum Smithonian Projekt gehören. In der Stadt allerdings, wird man ständig angehupt und von der Seite angequatscht. Zum Glück ists meist mit ignorieren und weiterlaufen getan. Dass es wirklich so extrem ist, fällt mir auch erst auf, seitdem ich mich mit einer Schweizerin auf Weltreise im Hostel unterhalten hab. Ihr gings sogar so auf den keks, dass sie sich garnicht mehr viel in Panama anschauen wollte, sondern lieber direkt weiter nach Kolumbien gefahren ist... Zum Glück bin ich ja meist nicht allein. Die Option einfach weiterzufahren hab ich ja nicht. ;o)Apropos weiterfahren... auf meiner Rückfahrt vom Casco Viejo zum Hostel hab ich mich als totalen Gringo geoutet. Auf den Bussen steht immer so ungefähr drauf, wo die hinfahren. Und ich meinte den richtigen Bus gefunden zu haben. Da ich eh kaum Spanisch spreche, hab ich mir das Fragen gespart. Tja, so bin ich zu ner netten Stadtrundfahrt gekommen, die mich bis ans andere Ende von Panama Stadt geführt hat. Ich muß wohl etwas arg hilflos ausgesehen haben, mit meinen Lebensmitteleinkäufen und dem Stadtplan in der Hand, so dass ein Panamese Mitleid mit mir hatte. Neben Beruhigenden Worten, Tipps für die Weiterfahrt und einem strahlenden Lächeln, hat er mir dann auch noch den Bus bezahlt. Immerhin 25 Cent. Ich wär ja schließlich schon gestraft genug. Habs schlussendlich dann doch noch zurück ins Hostel geschafft und mich erstmal na 3/4 Stunde in die Hängematte gelegt...

Montag, 13. August 2007

Heimweh

Mein Heimweh ist übrigens etwas besser. Ich hab mir jetzt einfach gesagt, dass die Zeit durch weinen und zätern auch nicht schneller rum geht. Außerdem bin ich in Panama. Für diese Chance sollte ich dankbar sein und schon deshalb das Beste daraus machen, was sich daraus auch nur irgend machen lässt. Klar ist es trotzdem noch schwer. Allerdings bin ich auch noch keine 2 Wochen hier und sollte von mir nicht zu viel verlangen, was eingewöhnen und so weiter angeht. Jedenfalls den Jet Lag bin ich schon mal los. Jetzt kanns ja nur besser werden ;o)
Was aber wirklich nervt ist, dass ich niemanden hier habe, an den ich mich mal wenden kann. Also schon klar, die Doktoranten. Aber die kann ich ja auch nicht pausenlos nerven und mich an sie hängen. Hab schon ein ganz schlechtes Gewissen. Aber jemand der auch aus Mainz kommt und hier schon länger ist oder so wär echt nett. Nu ja, is nich, abhaken.
Hab übrigens angefangen ernsthaft Spanisch zu lernen. Wahrscheinlich reichts wenn ich abreise grad, um nen Kaffee zu bestellen.

Busfahren in Panama

In Panama selbst kommt man am besten mit dem Bus rum. Taxi fahren ist zwar auch günstig, aber so richtig landestypisch ist eben der Bus. Das sind größtenteils alte amerikanische Schulbusse, wie man sie aus Serien und so kennt. Allerdings stecken die Busfahrer hier nochmal richtig Arbeit in ihre Gefährte. Die schrillsten sind für die Nacht mit Lichtkabeln dekoriert und haben Puscheln an den Rädern. Von den "kunstvollen" Gemälden auf der Außenseite mal ganz zu schweigen.

Während der Fahrt wird man nicht selten mit Musik beschallt. Natürlich wird in spanisch gesungen, denn der Panamese an sich singt gern mit. Regaton ist übrigens nicht nur
bei uns ganz groß im Moment.

Arbeiten in Sardinilla

Die erste wirklich Arbeitswoche in Sardinilla liegt hinter mir. Hier seht ihr mal ein Bild von meinem "Arbeitsplatz" bzw einem der 60 ähnlich auschauenden.



Nur die Bäume variieren etwas. Muss man sich schon etwas dran gewöhnen, bei 30° und gefühlten 90% Luftfeuchtigkeit an der Luft zu arbeiten... Aber die Aussicht ist nicht schlecht.



Die reine Probennahme ist pure Fleißarbeit. Alles Schema F. Das einzige, was etwas Abwechslung dabei bietet ist die Tierwelt hier.



Ich bin richtig stolz auf mich, dass ich nicht schreiend weggerannt bin, als ich dieses Vieh auf einer der Bodenwassersammelflaschen sitzend angefunden hab. Im Terrarium find ich die
ja schon eklig, aber so in echt... bäh. Aber ein Foto mußte ich ja dann doch machen, sonst glaubt mir das wieder keiner.
Lustig wird bestimmt die Bodenprobenahme für meine Diplomarbeit... der Boden ist klatschnass. Hier regnet es ja auch jeden Tag wie aus kübeln. Zum Glück nicht den ganzen Tag, aber mir reichts jetzt schon. Wird allerdings kaum besser, da es noch auf den Höhepunkt der Regenzeit zu geht. Also besser mal dran gewöhnen, dass man entweder nass vom Schweiß oder nass vom Regen ist. Da machts dann auch nicht so viel, dass die Klamotten nicht richtig trocken werden. Was dann aber reine Ironie ist ist, dass es, wenn es viel geregnet hat, da wo ich übernachte kein Wasser gibt. Zum Glück haben die Montezzas ein anderes Versorgungssystem, so dass ich da duschen gehen darf. Wofür ich sehr dankbar bin.
Aber ich muß mich wohl auch von der Idee verabschieden, hier in Sardinilla Wochen am Stück aushalten zu können. Es wurde mir zwar schon angekündigt, aber so wirklich wollte ich es ja nicht glauben.
Werd dann wohl doch öfter nach Panama Stadt in ein Hostel oder so fahren... Man muß einfach mal was anderes sehen, essen und warm duschen. Allerdings kann ich mir so auch etwas mehr
von Panama Stadt anschaun.Und so teuer ist das ja nu auch wieder nicht. Und außerdem hab ich dann Internet ;o)

Sonntag, 5. August 2007

Bald die erste Woche geschafft


2.August
Nach einer relativ kurzen, dafür aber erstaunlich erholsamen Nacht, sind Mirco (einer der Schweizer Dokotoranten) und ich nach Sardinilla auf die Plantage aufgebrochen. Natürlich gings nicht ganz so direkt, so dass wir erst zum STRI mußten, ein Auto ausleihen und mich offiziell anmelden. Dann einkaufen, man will ja schließlich nicht auf sein Bierchen auf der Projektfläche verzichten. Dann nach Gamboa, Pflanzen für Mircos Projekt abholen. Die Strecke war echt sowas von tropisch, mitten durch den Sekundärwald (also kein richtiger Regenwald mehr) und die Strecke gesäumt von riesigen Papageiblumensträuchern. Und dann natürlich der Kanal, durch den riesige Containerschiffe von Lotsen geführt werden.Ich denk mir ist erst da klar geworden, dass ich echt ziemlich weit weg von zu Hause bin.



Auch muß ich mich wohl in nächster Zeit von einigen gewohnten Luxus verabschieden. Das geht schon beim Gefühl, frisch geduscht zu sein los. Hier ist die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass man ungefähr 20 Sekunden nachdem man sich abgetrocknet und frische Sachen angezogen hat, wieder duschen könnte.
Und die "frischen" sind auch ziemlich schnell klamm. Hoffentlich schimmelt mir alles nicht zu schnell weg. Einige meiner Lieblingssachen werd ich nach Panama Stadt in die Wohnung der Doktoranten retten. Jedenfalls hoff ich dass sie damit gerettet sind ;o)
Das Leben hier in Sardinilla ist dann wirklich sehr, sehr einfach. Aber das Bett ist bequem und unter dem Moskitonetz ist es sogar fast gemütlich.



Nur ans kalte Wasser beim duschen muß ich mich noch gewöhnen. Ich bin doch so ein Warmduscher. Aber schlafen ist ja nur der eine Teil des Lebens hier.
Der zweite ist das Haus der Familie Montezza. Hier findet das ganze soziale Leben Stadt. Unter dem Dach des Bohitos im Garten wird gegessen, gefeiert, ausgeruht.
Und die Leute sind wirklich sehr sehr nett. Es ist etwas schwierig, dass ich kaum spanisch spreche. Ist mir wirklich unangenehm und so langsam packt mich etwas die Sorge, ob das nicht eine absolute Schnappsidee war, hierher zu kommen, ohne auch nur ein Wort der Sprache zu sprechen.
Allerdings machen mir viele hier Mut, dass ich es wohl schnell lernen Werde. Auf der Autofahrt zurück nach Panama hab ich dann auch schon die Zahlen von 1 bis 100 gelernt. Irgendwo muß man ja anfangen.
Ich bin tatsächlich am selben Tag die Strecke von 100 Kilometern gleich nochmal gefahren. Ich muß ja lernen, wie man hier mit Bus und Taxi zurecht kommt. Also sind Mirco und ich zurück in die Stadt, haben das Auto abgegeben, haben noch schnell die Dinge besorgt, die Mirco beim Einkaufen früher am Tag vergessen hatte und sind dann mit dem Bus nach Sardinilla. Das dauert so eine Stunde und ist ziemlich unereignisreich. Dafür kostet es auch nur 1,20 Dollar.
An dem Abend war ich ziemlich froh endlich ins Bett zu kommen. War doch etwas viel für den ersten Tag. Schlafen ging dann allerdings doch nicht ganz ohne Ohrenstöpsel. Frösche, die jaulen und die Grillen, das war doch etwas laut. Ach und meinen ersten Sonnenbrand hab ich auch schon. Die Sonne hier ist nicht zu unterschätzen. Selbst wenn sie sich hinter Wolken versteckt.

3. August
Moskitostiche sind fies. Ich hab die ganzen Füße zerstochen. Und leider bin ich auch etwas allergisch, so dass meine Füße etwas angeschwollen sind. Zum Glück gibts gutes
deustches Systral, dass ich mir wohl nochmal nachschicken lassen muß.
Nach dem Frühstück bin ich dann mal ins Feld und hab mir alles zeigen lassen. Zum Glück ist das Gelände nicht so groß, dass man schon vorher keine Lust hat, überhaupt erst anzufangen. Aber ein Spaziergang wirds auch nicht. Wenn laufen schon zu anstengend ist und einem der Schweiß schon läuft nur weil man rumsteht, wie wird das dann erst, wenn ich da mit Ausrüstung und literweise Wasser die 60 Bäume abschaffen muß? Nu ja, muß ja sein und ist ja auch zeitlich begrenzt ;o)
Natürlich bin ich nicht ganz allein im Feld rum. Zuerst hat mich Norbert, Doktorant aus Göttingen, ein Stück auf seiner Route mitgenommen und anschließend bin ich mit Milixa
gelaufen. Melixa ist eine der Studenten, die die Probennahme seit Simones (Doktorantin aus Mainz, die die ganze Istallationen für die Messungen gemacht hat) Abreise gemacht
haben. Theoretisch hab ich ja gewußt,wie ich was machen muß. Ist aber immer gut, das nochmal in der Praxis zu sehen. Leider spricht sie kaum Englisch und ich hab schon
wieder einen Grund mehr, mich total über meine Spanischunfähigkeit zu ärgern.
Leider weiß ich jetzt auch, was Regenzeit bedeutet. Gegen 11 Uhr hat es ziemlich arg angefangen zu schütten und bis Abends nicht mehr aufgehört. Allerdings hab ich bisher
noch Glück. Die anderen Tage waren wettermäßig echt human. Bei leichtem Wind gewöhnt man sich deutlich schneller an die über 30 Grad und gefühlte 90% Luftfeuchtigkeit.
Am Abend hatte ich dann aber noch eine Lektion ins Sachen lateinamerikanischer Lebensart. Um Marcs (noch ein Doktorant aus der Schweiz) Geburtstag zu feiern, kam die halbe
Nachbarschaft zusammen. Im geschmückten Bohio wurde in drei Sprachen zum Geburtstag gesungen, beschenkt und richtig typisch und superlustig die Pinata gekillt.
Was zum merken für die Zukunft ist wohl, dass man Großväter (in diesem Fall in Form vom Rum Abuelo (=Großvater)) nicht zu unterschätzen sind. Lecker, aber schwer
Kopfschmerzenverdächtig.
Alles, was ich über das Leben hier schreiben könnte, würde nach mitteleuropäischer Arroganz und vielleicht auch einem Tropfen Ignoranz klingen. Deshalb schreib ich es mal so:
Das Leben hier ist einfach, aber mir sind noch nie so viele in der Grundstimmung fröhliche und freundliche Menschen begegnet.
Superlustig ist, dass man eh man sich versieht Merenge und Salsa tanzt, ohne auch nur die "Let's Dance" DVD da zu haben. Eine Warnung and die daheimgebliebenen: Ich bin auf
den Geschmack gekommen und hab laut panamenischer Aussage sogar etwas Talent ;o)
Aber an eins gewöhn ich mich hier bestimmt nicht: Dass man Wasserhähne und Türen in die andere Richtung abschließen muß.

4. August
Es ist so viel passiert in den letzten Tagen, dass ich kaum glauben kann, dass erst zwei Tage vorbei sind. So langsam wird mir klar, wie lang eigentlich drei Monate sind.
Vielleicht wird es ja etwas besser, wenn ich hier Routine und einen festen Tagesablauf habe, aber im Moment ist es ganz schön schwer an zu Hause zu denken. Zum Glück gibts
Telefon. Hier in der Form eines Handys, welches man durch den Garten oder die Plantage trägt und auf Empfang hofft. Dafür klingts dann so, als wäre man nicht 8000 Kilometer
gereist, sondern nur eben im anderen Dorf.
Machts auch nicht leichter, ist aber schön zu wissen, dass daheim alles ok ist.
Richtig elend ist, dass ich egal wann ich ins Bett gehe, um sechs Uhr hellwach bin. Liegt wahrscheinlich am Jet Lag, aber doof ist es trotzdem.

In Panama sind zwei Sportarten ganz groß: 1. Baseball. Stadien gibts in jeder Stadt und Nachrichten über Transfers und Spielergebnisse in jeder Nachrichtensendung. 2. Rodeo.
In Panama Stadt wurden gestern die Landesmeisterschaften ausgetragen. Da treten die Provinzen gegeneinander an und beweisen ihr Geschick zu Pferd in Disziplinen, wie
"Kalb umschmeißen und ihm die Beine zusammenbinden", "Kalb mit Lazzo einfangen" und für die Damen "Distanz bewältigen und dabei immer unter dem Bauch des Pferdes durch".
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Regeln richtig verstanden hab, aber es war ein riesen Spaktakel.
Natürlich erscheint der echte Fan auch in entsprechender Kleidung. Beim Cowboyhut angefangen, über karriertes Hemd und Stiefel. Klar kamen wir uns echt underdressed vor.
Auch wenns echt lustig war, bin ich fast im sitzen eingeschlafen. Die wenigen Stunden Schlaf rächen sich eben doch irgendwann. Zum Glück sind wir nicht allzu lang geblieben.



5. August
Sonntag. Und Sonntage sind gemacht wurden, damit man mal ausschlafen kann. Und das hab ich gaten. Was im Auto auf der Rückfahrt vom Rodeo angefangen wurde, hab ich bis in die
frühen Mittagsstunden fortgesetzt. Wobei ich den Rest des Tages auch nicht viel mehr gemacht habe, als im Bohio in der Hängematte zu schaukeln. War einfach mal nötig. Und wer weiß,
wann ich das wieder haben kann.
Seit ein paar Studen bin ich jetzt wieder in Panama Stadt, in der Wohnung der Doktoranten. Hier gibts Internet und warmes Wasser. Und ich bin schon wieder müde... son Jet Lag ist einfach Mist. ;o)

Donnerstag, 2. August 2007

Bin da. Der Flug war furchtbar anstrengend. Schlafen kann ich in Fliegern irgendwie sowieso nicht, aber wenn man am Gang sitzt,
wirds einem noch zusätzlich schwer gemacht. Hab mit einer Mutter meinen Fensterplatz getauscht, weil sie gerne bei ihrer Tochter
sitzen wollte. Auf dem Flug von Atlanta nach Panama City hatte ich dann aber meinen Sitzplatz und eine nette Rucksacktouristin
aus D neben mir, so dass erst garkeine Langeweile aufkommen konnte. Die Bilder sind echte Karibik aufnahnem... jedenfalls der
Himmel über der Karibik ;o)



Die erste Nacht hab ich liebenswerterweise in der Wohnung von Doktoranten, die ebenfalls auf der Sardinilla Fläche arbeiten,
verbringen dürfen. Wenn man vom Flieger abgeholt und gleich in nde Wohnung mit netter Leuten gebracht wird, erleichert einem
das den Start doch ungemein. Die erste Nacht hab ich trotzdem nicht viel geschlafen.
Das Bild zeigt das erste, was ich von Panama bei Tageslicht gesehen hab. Die "Aussicht" von einem der Balkonfenster in den Hof
der Wohnanlage.



Nachher fahren wir direkt auf die Projektfläche in Sardinilla, mit einem kleinen Umweg über den Kanal. Ich werd erst am Sonntag wiederkommen, deshalb wohl erstmal kein Update bis dahin.

Sonntag, 29. Juli 2007

Der Countdown läuft...

Am 1. August ist es soweit! Nach einem 14stündigen Flug mit Zwischenstopp in Atlanta werde ich in Panama Stadt ankommen.
In Panama erwartet mich ein 3monatiges Praktikum beim Smithonian Tropical Research Institute und hauptsächlich die Mitarbeit auf der Projektfläche in Sardinilla.

Irgendwie hab ich bisher kaum Zeit gehabt, aufgeregt oder besorgt zu sein. Immerhin werd ich ein 1/4 Jahr in einem Land verbringen, in dem ich bisher kaum jemand kenne und nichtmal spanisch spreche.
Es ist wie immer, vieles was noch zu erledigen und zu klären ist, fällt mir und meinem Betreuern hier in Mainz an der Uni erst auf den letzten Drücker ein.

Wie es auf der Plantage aussieht, weiß ich aber schon


Dieser Blog soll allen Freunden und Bekannten ermöglichen, über mich und meine Erlebnisse in Panama auf dem Laufenden zu bleiben.
Leider gibt es auf der Projektfläche keinen Internetzugang. Allerdings werde ich die Wochenenden möglichst oft in Panama City verbringen und von dort aus den Blog pflegen. (Oder heißt es das Blog?)